Die digitale Transformation ist für viele Unternehmen ein bedeutender Schritt in Richtung Effizienzsteigerung und Wettbewerbsfähigkeit. Ein entscheidender Punkt dabei ist die Wahl zwischen der Entwicklung massgeschneiderter Software oder dem Erwerb und der Anpassung bestehender Lösungen. In diesem Artikel möchten wir aus unserer Perspektive und mit unseren Erfahrungen eine Guideline für Unternehmen präsentieren. Diese richtet sich an jene, die vor der wichtigen Entscheidung "Make or Buy" stehen. Dabei werden insbesondere die Aspekte der Inhouse-Entwicklung mit externen Partnern sowie der Auswahl und Anpassung von bereits existierender Software berücksichtigt.
1. Analyse der Geschäftsanforderungen
Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sollten Unternehmen eine gründliche Analyse ihrer spezifischen Geschäftsanforderungen durchführen. Klären Sie, welche Funktionen und Prozesse unverzichtbar sind und welche speziellen Anforderungen Ihre Branche mit sich bringt. Dabei spielt natürlich die Individualität des Geschäftsmodells eine entscheidende Rolle. Je individueller die Anforderungen bereits bestehender Geschäftsmodelle und Märkte sind, desto geringer ist die Chance, dass ein vorhandenes Produkt einen Grossteil ihrer Anforderungen abdeckt.
2. Kosten-Nutzen-Analyse
Machen Sie eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse für beide Optionen. Berücksichtigen Sie nicht nur die Entwicklungskosten, sondern auch Wartung, Support und potenzielle zukünftige Erweiterungen. Speziell bei eingekauften Lösungen kann die Erweiterung der Individualisierung durch die dynamische Veränderung ihrer Prozesse über die Zeit ziemlich schnell ins Geld gehen. Daher empfehlen wir, wirklich genau hinzuschauen und sich in zukünftige Situationen hineinzudenken.
3. Zeitrahmen
Bewerten Sie den Zeitrahmen, den Ihr Unternehmen für die Implementierung und den Einsatz der Software hat. Die Inhouse-Entwicklung kann mehr Zeit in Anspruch nehmen, während der Kauf einer bestehenden Lösung möglicherweise schneller einsatzbereit ist. Auch dies ist wieder abhängig von der Verfügbarkeit der bestehenden Lösungen, die eine grosse Abdeckung der eigenen Anforderungen bieten. Bei Eigenentwicklungen mit einem passenden Partner kann durch effiziente Kommunikation der Anforderungen ein gutes Tempo erreicht werden.
4. Technologische Komplexität
Analysieren Sie die technologische Komplexität Ihrer Anforderungen. Wenn Ihre Bedürfnisse ein hohes Mass an Individualität erfordern, könnte die Inhouse-Entwicklung mit externen Partnern die bessere Wahl sein.
5. 5. Fachkenntnisse und Ressourcen
Überprüfen Sie die vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen in Ihrem Unternehmen. Wenn Sie über das erforderliche Know-how und die Kapazitäten verfügen, kann die Inhouse-Entwicklung eine sinnvolle Option sein. Wichtig ist hier zu verstehen, dass nicht unbedingt die technischen Anforderungen in-house bestehen sollten, sondern vielmehr ein dedizierter Product Owner, der die Business-Anforderungen versteht und diese dem externen Entwicklungsteam kommunizieren kann. Ein technischer Projektleiter kann eine gute zusätzliche In-house-Ressource für die Steuerung aus technischer Sicht sein, ist jedoch in vielen Fällen nicht unbedingt notwendig, da diese Fähigkeiten auch oft vom externen Partner gestellt werden.
6. Risikobewertung
Schätzen Sie die Risiken ab, die mit beiden Optionen verbunden sind. Verzögerungen, Kostenüberschreitungen und technische Herausforderungen können bei der Inhouse-Entwicklung auftreten, während bei der Softwarebeschaffung die erwähnten Anpassungen nicht immer trivial sein können. Die Risiken der Inhouse-Entwicklung können durch durchdachte Entscheidungen bezüglich des Setups minimiert werden. Zusätzlich hilft natürlich eine klare Beschreibung der Anforderungen so gut es geht. Bei Prime Workforce halten wir z.b. wöchentliche Requirements-Calls zwischen dem Entwicklungsteam und dem Kundenteam ab, damit alle auf dem gleichen Stand sind und die Anforderungen an die Features wirklich klar sind.
7. Skalierbarkeit und Flexibilität
Bedenken Sie die zukünftige Skalierbarkeit und Flexibilität Ihrer Lösung. Eine Inhouse-Entwicklung könnte besser auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sein, während eine gekaufte Software möglicherweise flexibler für verschiedene Unternehmensgrössen ist.
8. Qualitätssicherung und Support
Evaluieren Sie die Qualitätssicherung und den Support, die mit beiden Optionen verbunden sind. Überprüfen Sie die Referenzen und den Ruf potenzieller externer Partner oder Softwareanbieter. Referenzprojekte in einem ähnlichen Umfeld des Entwicklungspartners können hilfreich sein für die Effizienz und möglicherweise sogar die Wiederverwendung bereits gebauter Features.
9. Integration in bestehende Systeme
Stellen Sie sicher, dass die gewählte Option nahtlos in Ihre bestehende IT-Infrastruktur integriert werden kann, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten. Auch hier kann der potenzielle Entwicklungspartner nach bestehenden APIs zu den bestehenden Umsystemen gefragt werden. Ein Input/Output-Plan inklusive den Interaktionen mit den Umsystemen kann dabei sehr hilfreich sein für eine erste Einschätzung.
10. Zukünftige Entwicklungen
Berücksichtigen Sie die zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens. Die Entscheidung sollte nicht nur kurzfristige Ziele, sondern auch langfristige Perspektiven berücksichtigen.
Die "Make or Buy"-Entscheidung ist komplex und sollte gut durchdacht sein. Eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen IT-Experten und Beratern kann Ihnen helfen, die optimale Lösung für die Digitalisierung Ihres Unternehmens zu finden.
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